Die Umrüstung von Oldtimern auf Elektroantrieb liegt im Trend und verbindet moderne Technik mit klassischem Design.
Viele Sammler und Liebhbaber von Oldtimern mag der Gedanke an eine Umrüstung auf einen Elektromotor und dem damit einhergehenden Verlust des charakteristischen Motorenklangs abschrecken – doch vieles spricht dafür. So sind Elektroautos von Fahrverboten zur Abgasreduktion ausgenommen, es zeigen sich deutlich verbesserte Fahrleistungen im Vergleich zur Original-Motorisierung und steuerliche Begünstigungen von E-Autos greifen auch für Umbauten.
Viele Automobilhersteller verstärken zunehmend ihr E-Engagement – auch in Hinblick auf historische Fahrzeuge.
Angesichts der bereits in einigen europäischen Ländern beschlossenen generellen Zulassungsverbote für Verbrenner, verstärken Automobilhersteller zunehmend ihr E-Engagement. So planen etwa die Marken Aston Martin und Jaguar ihre Zukunft elektrisch, auch in Hinblick auf historische Fahrzeuge. Der traditionsreiche Sportwagenhersteller Aston Martin hat mit Heritage EV eine Konversionsabteilung ins Leben gerufen, die Ende letzten Jahres einen fast 50 Jahre alten DB6 MkII Volante mit einem Elektromotor ausstattete. Mit diesem ersten Entwurf soll die Machbarkeit einer Umrüstung von Oldtimern demonstriert werden. Ganz ähnliche Pläne verfolgt auch Jaguar. Dort will man 2020 in die Kleinserienproduktion des elektrifizierten Kult-Jaguars E-Type einsteigen.
Und auch in Deutschland gibt es professionalisierte Umbauangebote heimischer Auto-Ikonen. Bestes Beispiel ist der Unternehmer Robert Tönnies, der sich mit seiner Firma »Electrify« auf W-Käfer spezialisiert hat und für dieses Jahr den Umbau und Verkauf von 20 »Retrokäfern« plant.
Ob man sich als Besitzer eines historischen Fahrzeugs für eine Umrüstung auf einen Elektroantrieb entscheidet, bleibt letztlich jedem selbst überlassen. Dennoch sind Elektroautos im Kommen – auch als Oldtimer oder Replika – und generell überwiegen auf lange Sicht die Vorteile elektrisch angetriebener Fahrzeuge. So dürfte für etliche Oldtimer der Umbau auch einem »Jungbrunnen« gleichkommen. Keine Motor-pflege, kein Ölwechsel, kein Warmlaufen – einfach nur ein leises Surren.
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